Schon seit längerer Zeit ist bekannt, dass es einen Zusammenhang zwischen der Krankheit Parkinson und der Darmtätigkeit gibt. Dennoch sind die genauen Auslöser weitgehend unbekannt. Eine Studie bringt neue Erkenntnisse hervor.

Eine neue Studie hat den Zusammenhang zwischen der Krankheit Parkinson und dem Darm genauer untersucht. Da viele Parkinson-Patienten bereits früher über Magen-Darm-Probleme klagen, liegt die Vermutung nahe, dass im Darm ein Auslöser zu finden sein könnte.

Darmbakterien als Übeltäter?

Schon in der Vergangenheit vermuteten die Wissenschaftler, dass sich im Darm zumindest ein Auslöser für Parkinson befinden könnte. Der Verdacht erhärtet sich durch die Tatsache, dass viele Betroffene schon lange vor dem Auftreten der ersten Parkinson-typischen Symptome über Probleme mit Magen und Darm klagten. So entstand auch die Vermutung, dass Darmbakterien die Entstehung von Parkinson unterstützen könnten.

Bei Versuchen mit Labormäusen konnte die Ausbreitung vom Darm ins Gehirn deutlich dargestellt werden.

Das Protein Alpha Synuclein zeigt bei Parkinson-Patienten eine krankhafte Veränderung. Dieses Protein lagert sich im Gehirn ab. Aus diesem Grunde injizierten die Forscher ihren Mäusen das krankhafte Protein in Magen, Dünndarm und Muskelgewebe. Es dauerte etwa sieben Monate, bis die typischen Parkinson-Symptome bei ihnen zu erkennen waren. Weiterhin war zu beobachten, dass zahlreiche Dopamin-Nervenzellen im Gehirn abgestorben waren. Der Vagus-Nerv diente den schädlichen Proteinen dabei als Transportmittel.

Dennoch wird diese Studie nicht als endgültiger Beweis gewertet. Schließlich könnte der Vagus-Nerv auch in umgekehrter Richtung transportieren. Außerdem ist schwer zu vergleichen, wie die Unterschiede der Ergebnisse zwischen Maus und Mensch aussehen würden. Bei den Mäusen verschlimmerten sich die Hirnveränderungen nicht oder hatten sich sogar zurückgebildet. Im Gegensatz dazu wird das Leiden beim Menschen immer größer. Fakt ist aber, dass das Protein Synuclein einen entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Krankheit hat. Es wäre vielleicht sogar möglich, dass sich Parkinson über eine Untersuchung von Eiweißspuren im Darm so frühzeitig erkennen lässt, dass sich die Krankheit noch aufhalten lässt.

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