Eine Studie belegt, dass Bakterien aus dem Mund in den Darm wandern können und dort für eine Vielzahl von Beschwerden verantwortlich sind. Deshalb ist eine gute Mundhygiene so ausgesprochen wichtig.

Schon seit Jahren forscht Professor Nobuhiko Kamada an der Universität von Michigan in den USA an der Entwicklung einer gesunden Darmflora. Darunter ist die Gesamtheit aller dort vorhandenen Mikroorganismen innerhalb des Verdauungssystems zu verstehen. Menschen die unter entzündlichen Darmerkrankungen leiden haben eine hohe Anzahl fremder Bakterienstämme, das bedeutet also Bakterien die normalerweise gar nicht im Darm leben. Viele von ihnen kommen aus dem Mund. Deshalb ist es so wichtig, auf eine ausreichende Mundhygiene zu achten.

Ist der Mund gesund, läuft alles rund.

Die Studie stammt aus dem Jahr 2020 und wurde im Fachjournal Cell veröffentlicht. Laut Kamada gibt es 2 Mechanismen die dafür verantwortlich sind, Darmentzündungen zu verschlimmern. Deshalb rät er dazu, regelmäßig Vorsorgetermine beim Zahnarzt wahrzunehmen und sich um die Zahngesundheit insgesamt zu kümmern. Schon lange vermuten Mediziner einen Zusammenhang zwischen den Bakteriengruppen in Mund und Darm, doch dieser konnte nun erstmals auch wissenschaftlich belegt werden. Ist die Mundflora gestört führt das zu Entzündungsprozessen die sich auf den Darm ausweiten können. Dies haben Untersuchungen bei Mäusen ergeben.

Ein Weg, der sich lohnt.

Wer darauf achtet Parodontitis und Zahnfleischentzündungen vorzubeugen sowie eine regelmäßige Karies-Prophylaxe zu betreiben der kann langfristig dafür sorgen, chronische Darmerkrankungen zumindest in ihren schlimmen Auswirkungen zu reduzieren. Dadurch nehmen Beschwerden wie Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall und Schmerzen deutlich ab. Für Ärzte ist diese Erkenntnis besonders interessant da sie nun belegt, dass sich bei einem eindeutigen Beschwerdebild nicht nur der Gang zum Internisten lohnt, sondern auch ein Zahnarzt hinzugezogen werden sollte, um körperlich wieder vitaler zu werden.

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