Dass die Darmgesundheit einen Einfluss auf unsere Psyche haben kann, halten Wissenschaftler für sehr wahrscheinlich. In verschiedenen Studien wurden Untersuchungen angestellt, die interessante Ergebnisse hervorgebracht haben.

Psychische Erkrankungen zu therapieren, gilt als große Herausforderung für die Wissenschaft. Allerdings scheint es einen Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und dem Zustand unserer Psyche zu geben, der vielleicht neue Therapieansätze möglich macht.

Gesunde Darmflora, starke Psyche

Es scheint einen wichtigen Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und Psyche zu geben. Denn Darm und Gehirn kommunizieren miteinander. Sie senden sich Signale, die Auswirkungen auf das gegenseitige Wohlbefinden haben können. Steht eine Person beispielsweise unter enormem Stress, kann sich dies auf die Darmaktivität auswirken. Es kann zu Übelkeit, Durchfall oder anderen Verdauungsproblemen kommen.

Gleiches gilt auch in die andere Richtung. Verändert sich die Darmflora, kann sich dies auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Da etwa 90 Prozent des Glückshormons Serotonin im Darm entsteht, kann eine beeinträchtigte Darmaktivität auch dazu führen, dass wir uns unzufrieden und unglücklich fühlen. Wird dies zum Dauerzustand, besteht die Gefahr ernsthafter psychischer Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-out.

Ernährung und Lebensart

Einen wesentlichen Einfluss auf den Zustand der Darmflora hat unsere Ernährung. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung sorgt dafür, dass sich die Darmflora in einem Gleichgewicht befindet und unbeeinträchtigt ihrer Tätigkeit nachgehen kann. Wer sich einseitig und ungesund ernährt, wird bald Verdauungsprobleme bemerken. Diese wiederum belasten die Psyche. Hier lohnt sich eine Ernährungsumstellung, deren Erfolge sich schon innerhalb kürzester Zeit bemerkbar machen.

Auch die eigene Lebensweise hat einen direkten Einfluss auf die Verdauung. Achtsamkeit spielt eine wichtige Rolle. Häufig dominieren Stress und Hektik den Alltag, was sich langfristig negativ auf die Darmgesundheit auswirkt.

In verschiedenen Studien wurde bereits nachgewiesen, dass bei verschiedenen psychischen Erkrankungen eine veränderte Darmflora auftritt. Die Zusammensetzung der Darmbakterien verändert sich, sodass ein Ungleichgewicht entsteht. Bei einer Testreihe mit Probanden, die an Depressionen leiden, wurde deutlich, dass deren Darmflora eine andere Zusammensetzung vorweist. In dem Mikrobiom gab es viel weniger buttersäurebildende Bakterien als bei gesunden Teilnehmern.

Diese wissenschaftlichen Erkenntnisse könnten schon bald dafür sorgen, dass neue Therapieansätze entwickelt werden.

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