Die Ursachen für psychische Erkrankungen herauszufinden, gestaltet sich oft als schwierig. Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom im Darm und der psychischen Gesundheit zu geben scheint.

Schon länger besteht Grund zur Annahme, dass Kopf und Darm eine besondere Verbindung zueinander haben. Die seelische Gesundheit scheint von der Darmgesundheit abhängig zu sein. Obwohl die Forschung dazu noch nicht sehr weit vorangeschritten ist, sind viele Mediziner davon überzeugt.

Ein funktionierendes Immunsystem beginnt im Darm

Das Immunsystem erstreckt sich über den gesamten menschlichen Körper. Dass der Darm ein wichtiger Bestandteil davon ist, wird schon durch seine Größe deutlich. Erst seit wenigen Jahren untersuchen Mediziner die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm. Dies scheint verwunderlich, zumal schon James Parkinson 1871 festgestellt hat, dass bei seinen Patienten auch verschiedene Darmbeschwerden auftraten.

Bislang wurden verschiedene Experimente mit Tieren durchgeführt, die deutliche Hinweise darauf gaben, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Darmgesundheit gibt. Einige Forscher gehen davon aus, dass die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm über den Vagusnerv erfolgt. Andere sind der Meinung, dass die diese über die Blutzirkulation stattfindet. Sobald sich der Zustand der Darmflora verändert, hat dies direkte Auswirkungen auf die Aktivität des Immunsystems. Vor allem bei Depressionen, bei Autismus und bei Parkinson scheint die Darmflora großen Einfluss auf den Krankheitsverlauf zu haben.

Einige Faktoren deuten darauf hin, dass bereits vor dem Ausbruch der Erkrankung Veränderungen im Darm zu erkennen sind. Eine stressbehaftete Lebensweise, ungesunde Ernährung und andere Umstände können dazu führen, dass die Darmflora nicht mehr intakt und so das Immunsystem nicht mehr voll funktionsfähig ist. Dann besteht ein erhöhtes Risiko zu erkranken.

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