Häufig wird Diabetes erst durch eine Folgeerkrankung wie eine Sehstörung festgestellt. Wer allerdings bei den ersten Symptomen reagiert, kann eine lebenslange Anwendung von Insulinspritzen frühzeitig verhindern. Ein Blutzuckerspiegeltest beim Arzt oder in der Apotheke kann zudem Aufklärung verschaffen.

Diabetes betrifft in Deutschland 9,3% der Bevölkerung, wobei 7,2% der Betroffenen die Diabetes-Erkrankung bekannt ist, während 2,1% mit einem unentdeckten Diabetes leben. Diese Zahlen veröffentlichte das Deutsche Gesundheitssurvey 2012 anhand einer repräsentativen nationalen Bevölkerungsstichprobe mit Probanden im Alter von 18-79 Jahren. Dabei wird Diabetes nach Aussage der Landesapothekerkammer Hessen oftmals erst durch Folgeerkrankungen diagnostiziert. Diese können Herz-Kreislauferkrankungen, Durchblutungsstörungen in den Füßen und Beinen oder Nieren- und Augenschäden sein.

Um Diabetes frühzeitig zu behandeln und dem Fortschreiten der Krankheit entgegen zu wirken, ist es wichtig, die ersten Anzeichen zu erkennen. Zu den Symptomen von Diabetes Typ 2 zählen u.a. Hungeranfälle, großer Durst, schnelle Ermüdbarkeit, verstärkter Harndrang, verminderte Sehschärfe oder Taubheitsgefühle. Diese Merkmale treten jedoch nicht immer gemeinsam auf und können im Einzelnen auch Anzeichen für eine andere Erkrankung sein.
Eine erste Abklärung kann der Blutzuckertest bringen. Dieser sollte vorsorglich jedes Jahr von einem Arzt oder Apotheker durchgeführt werden. Die Blutabnahme sollte am besten morgens und auf nüchternen Magen stattfinden, d.h. mindestens vier Stunden nach der letzten Mahlzeit. Liegt der Blutzuckerwert im Blutplasma dann über 110mg/dl, befindet sich der Patient eventuell im Diabetes-Vorstadium. Bei einem Wert von 126mg/dl oder mehr, ist ein Diabetes sehr wahrscheinlich. Weitere Bluttests können dann Gewissheit bringen, ob die gemessenen Werte nur eine Momentaufnahme darstellen oder tatsächlich eine Diabetes-Erkrankung vorliegt.

Besonders anfällig für die Zuckerkrankheit sind Menschen, deren direkte Verwandte davon betroffen waren oder sind sowie Frauen, die bereits Schwangerschaftsdiabetes hatten. Zudem verstärken Übergewicht, Fettstoffwechselprobleme und Bluthochdruck das Risiko einer Diabetes. Allerdings bedeutet die Diagnose der Krankheit nicht gleichzeitig das lebenslange Spritzen von Insulin. „Durch eine frühe Erkennung des Diabetes lässt sich noch vieles in andere Bahnen lenken. Eine Änderung der Lebensumstände durch mehr Sport, eine Ernährungsumstellung oder Gewichtsabnahme kann schon ein Fortschreiten der Krankheit verhindern und die Blutzuckerwerte verbessern“, erklärt Erika Fink, Präsidentin der Apothekerkammer. Wer also regelmäßig seinen Blutzuckerspiegel checken lässt, sich gesund ernährt und Sport treibt, kann das Risiko einer Diabetes und damit auch weitere Folgeerkrankungen minimieren.