Schmerzen in der Brust sind nicht immer Folge eines Herzproblems, sie können beispielsweise auch Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt als Ursache haben. Manche Krankheitsbilder sind harmlos, andere deuten auf eine schwere Störung hin, deshalb sollte jede Beschwerde ernst genommen und der Patient genaustens von einem Facharzt untersucht werden.

Speziell die Speiseröhre ist oft Übeltäter für Schmerzen und andere Beschwerden, denn das 25 bis 28 Zentimeter lange Organ hat täglich viel damit zu tun, alle Speisen und Getränke zum Magen zu transportieren. Da sich die Speiseröhre allerdings ganz Nahe des Herzens befindet, werden Beschwerden in diesem Sektor oft fehlgedeutet. Meist empfinden Betroffene ein Druckgefühl im Brustkorb, als würde dieser zusammengepresst. Die Schmerzen strahlen oft bis in die Schultern, die Arme und den Nacken hin aus. Ähnliche Symptome sind auch bei einem Herzproblem festzustellen, weshalb es umso wichtiger ist, dass Patienten einem Arzt vorstellig werden.

Brustschmerzen sind Zeichen vieler Krankheitsbilder

Es wird davon ausgegangen, dass etwa 25 Prozent aller Patienten unter nicht-kardialen Brustschmerzen leiden. Also solchen Beschwerden, die nicht das Herz betreffen. Die Erkrankungen reichen von Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts wie einem Reizmagen, Entzündungen der Speiseröhre, Infektionen, Krebs oder der Refluxkrankheit, über psychosomatische Probleme bis hin zu Lungenerkrankungen.

Von der Untersuchung zur Diagnose

Um herauszufinden, was dem Patienten fehlt, können Ärzte unterschiedliche Methoden anwenden. Neben Untersuchungen des Stuhls, des Urins und der Blutabnahme kommt auch eine Endoskopie oder eine Langzeit-pH-Metrie in Frage. Unter einer Endoskopie ist eine Untersuchung der Speiseröhre zu verstehen, bei der mittels eines Schlauches durch den Hals und einer daran befindlichen kleinen Kamera genau festgestellt werden kann, ob die Speiseröhre intakt ist oder ob sie Verletzungen oder Entzündungsherde zeigt.

Bei der Langzeit-pH-Metrie führen die Ärzte durch die Nase einen dünnen Schlauch in die Speiseröhre ein und messen über einen längeren Zeitraum, wie viel Magensaft wieder zurückfließt. Je nachdem, wie die Werte ausfallen kann es sich um die Refluxkrankheit handeln gegen die es inzwischen gute Medikamente gibt, die das Problem eindämmen und die Beschwerden deutlich lindern. Doch ganz gleich, wie die Diagnose ausfällt, es ist wichtig rechtzeitig einem Arzt vorstellig zu werden, sich zu informieren und untersuchen zu lassen, um eine Diagnose zu erhalten und dementsprechend behandelt werden zu können.

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