Wenn die Darmflora außer Kontrolle gerät. Oder, wenn sich der menschliche Gesundheitszustand in Schieflage befindet, dann werden dem Patienten häufig Antibiotika verabreicht. Meist führt diese medizinische Möglichkeit auf schnellem Weg zur Besserung. Doch Vorsicht,  jede Medizin hat leider auch Nebenwirkungen. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Ernstzunehmende Statistiken beleuchten die dunkle Seite dieses Gegenmittels.

Die Zahl der schweren Durchfallerkrankungen hat sich seit der Jahrtausendwende gut verdoppelt. Rund 300.000 Patienten müssen jährlich im Krankenhaus wegen Infektionen im Darmbereich versorgt werden. Vor allem bei älteren Menschen können derartige Leiden tödlich enden. Der Erreger „Clostridium difficile“ erwies sich bislang getreu seinem Namen als besonders „schwerwiegend“. Dieser Verursacher entsteht durch die Verabreichung von Antibiotika. Deshalb ist die medizinische Alternative mit Antibiotika zumindest mit Vorsicht zu genießen.

Der gesundheitsschädigende Ablauf schaut wie folgt aus: Die Erreger vermehren sich ungehindert. Ihre Gifte legen die Darmwand lahm und das führt im schlechtesten Fall zur Verformung des Dickdarms. Die stationären Krankheitsfälle aufgrund dieser aggressiven Bakterien bewegen sich mittlerweile in Relation zum Jahr 2000 beim 21-fachen. Nicht zuletzt durch diese Zahlen raten Experten dringend zum deflationären Einsatz von Antibiotika. Fast jede fünfte Durchfallerkrankung aufgrund von Antibiotikum wird durch den eben beschriebenen Erreger ausgelöst. Weitere Unruheherde wie Noroviren, Rotaviren, Campylobacter- und Escherichia-coli-Bakterien nehmen ebenso stetig zu.

In vielen Bereichen des Gesundheitswesens sind ältere Menschen besonders gefährdet. Durch einen abschwächenden Organismus werden sie zwangsläufig zur Risikogruppe. So auch bei Infektionen im Magen-Darm-Trakt. Vier von fünf Patienten, die der obige Erreger heimgesucht hat, sind über 65 Jahre alt. Kinder sind hingegen vor allem bei virusbedingten Infekten betroffen. Doch auch hier beobachten Mediziner stark ansteigende Zahlen bei Menschen im betagten Alter.