Grundsätzlich befasst sich die medizinische Forschung mit zwei Bereichen: Heilung und Prävention. Im bezug auf die Vorbeugung von Krankheiten stellten kanadische Forscher zum Thema Darmkrebs nun interessante Studienergebnisse vor. Es scheint einen Zusammenhang zwischen Darmpolypen und Kohlehydratreicher Ernährung zu geben.

Wie so oft in der Forschung nahmen Wissenschaftler zu Beginn ihrer Versuchsreihe Mäuse in den Fokus. Am Verhalten dieser Tiere kann man häufig Schlüsse auf den menschlichen Organismus ziehen. Ziel war es, die Ursachen für Darmpolypen unter die Lupe zu nehmen. Den Mäusen wurde kohlehydratreiche Nahrung verabreicht und die Fälle von Darmkrebs erhöhten sich. Eindeutiger Tenor unter den Forschern war: Darmbakterien verwandeln Kohlenhydrate in Buttersäure. Diese produziert Darmpolypen und das Lebewesen erkrankt an Darmkrebs. Amerikanische Kollegen blasen ins selbe Horn. Sie kamen in ihren Beobachtungen zum identischen Resultat.

In der Vergangenheit war eines bereits klar: Die Nahrungsaufnahme spielt bei der Entstehung von Darmkrebs eine gewichtige Rolle. Bislang riet man von rotem Fleisch oder Produkten mit krebserregenden Inhaltsstoffen dringend ab. Neu wäre jetzt, dass die Umwandlung in Polypen erst im Darm von statten geht. Das Tückische daran ist, dass die sogenannten „leicht aufschließbaren“ Kohlehydrate in Alltagsprodukten wie Brötchen, Haushaltszucker oder Weißmehl enthalten sind.

Offiziell sind die obigen Forschungsergebnisse noch nicht. Man befindet sich am Anfang einer wohl langen Untersuchungskette. Vieles spricht allerdings für einen direkten Zusammenhang zwischen kohlenhydratreicher Nahrung und Darmpolypen. Die Wissenschaftler in Toronto befassten sich weiterhin mit Mäusen, denen bestimmte Gene fehlten. Hierdurch sind sie ohnehin eine erhöhte Darmkrebs-Risiko-Gruppe. Mit medizinischen Hilfen wie Antibiotika konnte man spürbare Erfolge einer Heilung erzielen. Allerdings auch mit Diäten, indem der Kohlehydrat-Anteil im Futter auf sieben Prozent reduziert wurde. Ein weiteres Indiz für die Gefahr, welche von falscher Nahrung ausgehen kann. Auch das Gegenexperiment spricht Bände. Die Tiere bekamen Tributyrin verabreicht, welches im Darm zu Buttersäure umgewandelt wird. Viele dieser Lebewesen erkrankten an Darmkrebs.