Das Gefühl, dass gemeinhin als Stress bezeichnet wird, ist nicht grundsätzlich schlecht. Man unterscheidet hier zwischen zwei Arten: Disstress und Eustress. Bekannter von beiden, ist der negative Stress, der Disstress. Dieser entsteht beispielsweise in Druck-Situationen. Kurzzeitig sorgt dieser für mehr Leistungsfähigkeit. Auf Dauer ist er jedoch für Krankheiten wie Burnout mit verantwortlich. Als Eustress wird „positiver Stress“ bezeichnet, der in der Regel nicht als Belastung empfunden wird.

Schlaf und Wachheit, Sorglosigkeit und Druck, Entspannung und Anspannung gehören zum Leben. Somit auch in gewisser Weise Stress. Dieser kann positiver und auch negativer Natur sein. Teilweise hilft uns Stress sogar dabei schwierige Aufgaben und Situationen zu meistern. Dauerstress dagegen ist maßgeblich verantwortlich für psychische Erkrankungen. Daher hat die Politik eine „Anti-Stress-Verordnung“ im Sinn, um Zivilisationserkrankungen wie Depression und Burnout abzuwehren. Neue Richtlinien sollen Belastungssituationen im Arbeitsalltag vermeiden. Welche Maßgaben dargestellt werden sollen, ist noch nicht bekannt, man kann nur hoffen, dass das reale Problem richtig angegangen wird.

Stress entsteht durch Bedrohung

Grundsätzlich lässt sich sagen: Stress bedeutet, rein körperlich und psychisch, eine Bedrohung zu empfinden. Die natürliche Reaktion: Fluchtreflex oder Kampfhaltung. Wenig Ausgleich und Abwechslung, Unzufriedenheit, Zeitdruck und jede andere Art von Belastung intensivieren dieses Gefühl der „Bedrohtheit“. Oder lösen es erst aus.

Die Reaktion des Körpers auf Stress kennt jeder aus Erfahrung. Schnelle Atmung, Herzklopfen bis hin zu schierer Panik. Innerlich wird, von uns unbemerkt, das Immunsystem heruntergefahren und mehr Energie bereit gestellt, um der Bedrohung zu entgehen oder sie zu bezwingen. Man wird also durch einen Adrenalin-Schub leistungsfähiger. Und das an sich ist nichts Schlechtes.

Gefährlich wird die Sache erst, wenn der Stress ohne Erholungspausen anhält. Entspannung gehört, wie oben bereits erwähnt, auch dazu. Genau wie Anspannung. Dieser „Dauerdruck“ ist aber nicht durch ständige Aufgaben gekennzeichnet. Wer viel zu tun hat, ist nicht zwangsläufig gestresst. Wer dagegen das Gefühl hat, zu viel tun zu müssen, den Aufgaben nicht gewachsen zu sein, der gerät leicht ins Burnout. Jeder Mensch hat seine eigene Stressgrenze und stößt bei unterschiedlichen Aufgaben an Sie. Dem einen fällt es leicht, eine fünf-köpfige Familie zu organisieren, hat aber Schwierigkeiten mit der Bürokratie. Andere neigen dazu, sich zu überarbeiten und sich selbst zu vergessen. Hier ist es wichtig sich selbst nur Aufgaben zu stellen, die bewältigt werden können und sich wenn nötig Hilfe zu holen. Stellt sich dieses Gefühl in der Arbeit ein, sollte mit dem Arbeitgeber oder Betriebsrat gesprochen werden.