Das Reizdarmsyndrom (RDS) ist eine weit verbreitete, jedoch oft missverstandene Erkrankung des Verdauungstrakts. Menschen mit Reizdarm leiden unter chronischen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall oder Verstopfung, ohne dass eine klare organische Ursache vorliegt.

Obwohl die Symptome oft sehr belastend sind, handelt es sich beim Reizdarm nicht um eine lebensbedrohliche Krankheit. Die Lebensqualität der Betroffenen kann jedoch erheblich eingeschränkt sein. Die genaue Ursache des Reizdarmsyndroms ist bis heute nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass eine Kombination aus verschiedenen Faktoren, wie gestörten Darmbewegungen, Überempfindlichkeit des Darms gegenüber Dehnungen und psychischen Belastungen, eine Rolle spielt. Auch eine veränderte Darmflora sowie eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln können die Symptome verstärken.

Eine komplizierte Diagnose für ein weitverbreitetes Syndrom

Diagnostisch ist das Reizdarmsyndrom eine Ausschlussdiagnose. Das bedeutet, dass andere mögliche Ursachen für die Symptome, wie entzündliche Darmerkrankungen oder Lebensmittelunverträglichkeiten, zunächst ausgeschlossen werden müssen. Hierzu werden verschiedene Untersuchungen wie Bluttests, Stuhlproben und manchmal auch eine Darmspiegelung durchgeführt.

Die Behandlung des Reizdarmsyndroms erfolgt in der Regel symptomorientiert. Da die Auslöser und Symptome sehr individuell sind, wird die Therapie auf den einzelnen Patienten abgestimmt. Eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten, wie der Verzicht auf blähende Nahrungsmittel oder eine FODMAP-arme Diät, kann Linderung bringen. Auch der Einsatz von Probiotika, die die Darmflora positiv beeinflussen, wird häufig empfohlen.

Körper und Geist unterstützen

Psychologische Unterstützung, beispielsweise in Form von Stressbewältigungsstrategien oder einer Verhaltenstherapie, kann ebenfalls helfen, die Symptome zu kontrollieren. Entspannungstechniken wie Yoga oder progressive Muskelentspannung haben sich als hilfreich erwiesen.
Auch wenn das Reizdarmsyndrom chronisch ist, kann es durch eine individuell angepasste Therapie gelingen, die Symptome erheblich zu reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigt, ist hierbei entscheidend.

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