Zu viel Stress, kombiniert mit zu wenig Nährstoffen und viel Flüssigkeit kann zu einer Wasservergiftung in Begleitung von Salzmangel führen. Als Prävention ist es wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu hören. Hier der Fall einer lerneifrigen Studentin, der mir vor kurzem untergekommen ist.
Der Fall einer Wirtschafts-Studentin, der mir vor kurzem begegnete, zeigt deutlich, wie sehr eine Nährstoffunterversorgung dem Körper schaden kann. Und wie schnell. Folgendes ist passiert: Die junge Dame war in der Prüfungsphase. Sie lernte sehr fleißig und ausgiebig. Jeden Tag. Nach einiger Zeit bekam sie eine Erkältung, ließ sich davon aber nicht aufhalten. Sie lernte weiter, trank viel Tee und packte sich warm ein. Nach einiger Zeit ging es ihr fortwährend schlechter, sie wurde extrem müde. Allmählich verlor sie temporär das Gefühl in einzelnen Gliedmaßen der rechten Körperhälfte. Als irgendwann schlagartig die ganze rechte Seite „einschlief“, schaffte die Studentin es gerade so ins Zimmer ihrer Mitbewohnerin, die sie zum Arzt brachte.
Die Diagnose: Die Erkältung war nicht bakteriell oder viral ausgelöst: Eine reine Abwehrreaktion des Körpers auf den Prüfungsstress – die aber nicht als solche wahrgenommen wurde. Die fleißige Studentin hat, wie es das Lehrbuch für Erkältungen vorschreibt, viel getrunken. Aber gleichzeitig ihre Ernährung vernachlässigt. Die fehlenden Nährstoffe kombiniert mit viel Flüssigkeit, die alles sofort wieder „heraus schwemmten“ lösten in ihrem Körper einen Natriummangel, oder Hyponatriämie, aus. Einfacher gesagt: einen Salzmangel. Die Konsequenz war ein längerer Krankenhausaufenthalt am Tropf, die Prüfungen konnte die 20jährige nicht mitschreiben.
Eine Wasservergiftung kann noch viel schlimmere Folgen haben
Genau gesagt handelt es sich in diesem Fall um eine Verdünnungshyponatriämie. Das bedeutet, wenn der Mensch viel Wasser zu sich nimmt, ist die Natriummenge im Blut eigentlich normal, die Flüssigkeitsmenge ist aber viel zu hoch. Das Phänomen ist auch bei Marathonläufern bekannt, die beim Laufen zu viel Wasser trinken. Sozusagen eine „Wasservergiftung“.
Der Verlauf des Natriummangels in diesem Fall ist nur eine Möglichkeit. In schlimmeren Fällen können epileptische Anfälle auftreten, Verwirrtheit, fehlendes Hungergefühl, Veränderungen der Persönlichkeit. Die Aufmerksamkeit kann leiden, Betroffene stürzen dann häufig, was fatal ist, da durch eine verminderte Mineralisierung die Knochen viel angreifbarer werden. In diesem Fall kann man also fast sagen, dass es noch glimpflich ausgegangen ist. Wir lernen also daraus: höre auf die Signale, die dir dein Körper sendet.