Diabetes Typ 1 ist eine Erkrankung, die in vielen Fällen eine deutlich kürzere Lebenserwartung nach sich zieht. Eine spezielle Behandlungsmethode könnte dies verändern.

Wer von Diabetes Typ 1 betroffen ist, kann sich laut dem aktuellen US-amerikanischen Ärzteblatt Hoffnung machen: Hier wird von einer Therapie berichtet, die die Sterblichkeit der Patienten deutlich herabsetzen könnte. Dabei handelt es sich um eine intensivierte Insulintherapie, die darauf basiert, die Insulindosis vom Bedarf der einzelnen Mahlzeiten abhängig zu machen. Gleichzeitig werden die Blutzuckerziele sehr straff festgesetzt.

Diabetes Typ 1 – keine eigene Insulinproduktion

Patienten mit Diabetes Typ 1 können kein eigenes Insulin im Körper produzieren und sind auf eine Behandlung mit Insulin angewiesen. Nach jeder Mahlzeit wird der entsprechende Bedarf berechnet und dementsprechend verabreicht. Hier sind die Broteinheiten entscheidend.

Bei Patienten mit Diabetes Typ 2 wird vom Körper Insulin produziert. Allerdings kann dieses seine volle Wirkung nicht entfalten, weil dem häufig Übergewicht im Wege steht. Deshalb sollten die Betroffenen auf eine kalorienreduzierte Ernährung und viel Bewegung achten.

Ebenso unterschiedlich wie das Krankheitsbild sind die Spätfolgen für die Betroffenen. Patienten mit Diabetes Typ 1 haben statistisch betrachtet eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. Und genau diese stand im Mittelpunkt der Studie amerikanischer Wissenschaftler.

Studie zeigt verzögerte Spätkomplikationen

Über einen Zeitraum von 6,5 Jahren testeten die Forscher an über 1.000 Patienten die intensivierte Insulintherapie. Dabei wurden äußerst straffe Blutzuckerziele vorgegeben. Diese Medikation zeigte, dass sie eine Senkung des HbA1C-Wertes um ganze 2 Prozentpunkte bewirken könne. Der Vergleich erfolgte gegenüber einer Kontrollgruppe mit herkömmlicher Medikation.

Weiterer positiver Effekt sei die Verlangsamung des Eintretens von Spätfolgen an Nieren, Augen und Nerven gewesen.

Trotz intensivierter Insulintherapie Lebenserwartung verkürzt

Insgesamt scheint die intensivierte Insulintherapie eine positive Auswirkung auf die Lebenserwartung der Patienten zu haben. Doch trotz aller Bemühungen bleibt diese weiterhin deutlich unter der Lebenserwartung gesunder Menschen.

Zahlen aus einer schottischen Studie machen noch einmal deutlich, wie groß die Unterschiede in der Lebenserwartung zwischen Diabetes Typ 1-Patienten und gesunden Menschen eigentlich ist. Daraus geht hervor, dass betroffene Frauen eine noch geringere Lebenserwartung als Männer mit dergleichen Krankheit haben. Durchschnittlich liegt die Lebenserwartung eines 20-jährigen Mannes mit Diabetes Typ 1 bei gerade mal 46,2 Jahren. Ein gesunder 20-Jähriger hingegen hätte eine Lebenserwartung von 57,3 Jahren.

Weitere Zahlen und detailliertere Informationen bei unserer Quelle www.aerzteblatt.de