Weniger die Art der über die Ernährung aufgenommenen Fette habe Einfluss auf die Gesundheit. Vielmehr sei es die schiere Aufnahme von zu vielen Gesamtkalorien, die über das physische Wohl oder Wehe eines Menschen entscheide. Zu diesem Ergebnis scheint eine Meta-Studie der British Heart Foundation zu kommen, über die jetzt das Deutsche Ärzteblatt berichtet.

Gute Fette sind gesund, schlechte Fette machen krank. Auch wenn die Forschung es nie auf einen so einfachen Nenner brachte, im Grundtenor galt es beinahe als Binsenweisheit, dass mehrfach ungeättigte Fette aus zum Beispiel Oliven- oder Leinöl den viele positive Wirkzungen auf dem menschlichen Organismus zeitigen. Gesättigte Fettsäuren aus beispielsweise der Butter standen für hohes Cholesterin und Herzinfarkt. Im Ärzteblatt wird nun mit diesen Halb- bzw. Unwahrheiten aufgeräumt. Eine Meta-Analyse aus 32 empirischen Studien mit über 530.000 Teilnehmern kam jetzt zum Ergebnis, dass der Anteil von gesättigten oder auch einfach oder mehrfach ungesättigten Fettsäuren in der Ernährung nicht häufiger zu koronaren Herzkrankheiten führe. Also alles Augenwischerei? Oder gar bewusste Verbraucher-Täuschung? Wir halten es für verfrüht hier zu urteilen. Allerdings zeigt sich wie so oft, dass selbst die härtesten Paradigmen häufig auf Sand gebaut sind. Auf den Sand zu schnell extrapolierter Untersuchungs-Ergebnisse, die ggf. gerade in den politischen Kontext passen.

Jetzt unterstreicht die British Heart Foundation als Auftraggeber der Meta-Analyse, dass die Studie nur zeige, wie bisherige Studien die einst dogmatischen Ernährungsempfehlungen zwar nicht belegen können. Aber diese auch nicht widerlegen. Im Ergebnis sieht all das ein bißchen nach Kaffeessatzlesen aus, sofern man einzelne Nahrungsbestandteile gewissermaßen ceteris paribus auf den Prüfstand stellt. Die zunehmende Adipositas allenthalbe, so das Ärzteblat, mache es trotz allem erfoderlich die Ernährungsgewohngheten der Bevölkerung weiter im Blcik zu hakten und zu untersuchen. Typische Diät-Tipps werden aber immer wieder als kontraproduktiv entlarvt. Das Ärzteblatt weist darauf hin, dass es sinnvoller der schlichte Quantität der aufgenommenen Nahrung wieder mehr Beachtung zu schenken. Die Gesamt­menge an Kalorien spiele eine banale Hauptrolle. Dabei sei es ggf. sogar nebensächlich, wie hoch der Anteil an Fett gesättigt wie ungesäätigt, Kohlenhydraten oder Eiweiß sei. Danke an das Team von SWR1 Baden Württemberg für die Information über die Studie. Wer das genauer nachlesen möchte, hier entlang: Ärzteblatt: gute und schlechte Fette?