Es kursieren vielerlei Gerüchte über „gesunde“ Ernährung. Fleisch ist teilweise zu unrecht in der Kritik, Obst und Gemüse sind gar nicht so gut wie gedacht und auch manche Gewürze werden da ganz falsch eingeschätzt. Leider fehlen Ernährungs-Ratgebern oft die wissenschaftlichen Belege. Wer deshalb unsicher ist, der sollte auf den einzigen wirklich verlässlichen Informanten hören: Den eigenen Körper.
Über die Medien geben viele „Experten“ unterschiedlichste Empfehlungen dazu, wie eine wirklich gesunde Ernährung funktioniert – oft gestützt auf eher fragwürdige Quellen. Der Laie bleibt zurück mit dem Gefühl, gar nicht mehr zu wissen, was eigentlich gut für den eigenen Körper ist und was schädlich.
Im Dschungel der Ernährungsmärchen und ungestützten Ideologien
Was also tun? Vor allem zwischen Vegetariern und Fleisch-Essern ist die Diskussion groß, da beide Seiten der Meinung sind, ihre Ernährungsweise sei gesund. Vegetarier schwören auf die zerstörerische Wirkung von tierischer Nahrung – allerdings ohne stichhaltige Forschungsergebnisse im Rücken. Umgekehrt ist aber auch nicht bewiesen, dass da doch „was fehlt ohne Fleisch“, wie es viele Anti-Vegetarier gerne glauben. Bestenfalls kann man sich wissenschaftlich auf Korrelationen berufen, die immer aber auch andere Auslöser haben könnten, die nicht erforscht sind. Langes Leben wird weder den Vegetariern noch den Überzeugten Fleischessern nachgewiesen – sondern denen, die tierische Nahrung in Maßen genießen.
Das moderne Märchen, Zucker mache süchtig, ist auch nicht ganz richtig. Gesund für Zähne und Gewichtig ist er freilich nicht. Trotzdem heißt das nicht, dass auf Zucker verzichtet werden muss: Glukose wird vom Gehirn gebraucht, damit es richtig arbeiten kann. Auch Salz kann ungute Wirkung nachgewiesen werden. Vor allem Bluthochdruck ist da bei übermäßigem Konsum zu beobachten. Trotzdem auch hier: Salz kann der Köper nicht selbst produzieren – eine gewisse Zufuhr braucht er dringend.
Obst und Gemüse scheinen Garanten für Gesundheit zu sein. Trotzdem ist ihre gesunde Wirkung kaum bis nicht bewiesen. Teilweise werden bei sehr obst- und gemüselastiger Ernährung sogar vermehrt Verdauungsprobleme nachgewiesen. Und selbst wenn, dann bleibt die Frage: Wie oft am Tag? Die früher propagierten fünf Portionen am Tag sind aus der Luft gegriffen. Zumindest scheint Fakt zu sein: Apfel und Tomate sind Schokoriegeln und Gummibärchen vorzuziehen. Wer für einen Snack also in die Obstschale greift, kann im Vergleich zumindest nichts falsch machen.
Das Fazit heißt leider: Ernährungswissen bleibt vage. Zu jeder Studie gibt es eine Gegenstudie. Die Forschung klagt über zu wenig Kapital für genauere Untersuchungen. Als Faustregel kann sich der Verunsicherte allerdings merken: Alles in Maßen, so wie der eigene Körper die Bedürfnisse vorgibt.