Schmerzen im Bauch können vielfältige Ursachen haben. Eine mögliche ist eine sogenannte Divertikulose – entzündliche Ausstülpungen im Darm. Häufig leiden ältere Personen unter diesem Krankheitsbild, welches auch lebensbedrohliche Folgen mit sich ziehen kann.
Auswucherungen der Darmschleimhaut nennt der Fachmann Darmdivertikel. Treten diese in höherer Zahl auf, so diagnostiziert der Mediziner bei dem Patienten Divertikulose. Dieses Phänomen beobachtet man vor allem bei älteren Menschen. In vier von fünf Fällen ist eine Behandlung nicht nötig, da die Ausstülpungen keinerlei negative Folgen für den Organismus haben. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Kommt es zu Entzündungen, so spricht man von Divertikulitis und diese Krankheit muss aufgrund starker Schmerzen behandelt werden. Ebenso können Blutungen im Darm auftreten, die man in den Griff bekommen muss.
Der Mediziner unterscheidet zwischen „echten“ und „falschen“ Divertikeln. Im ersten Fall stülpt sich die komplette Darmwand durch die Gefäßlücken aus. Bei den „falschen“ ist nur die Darmschleimhaut betroffen. Während diese häufig altersbedingte Verformungen sind, sind die echten Divertikeln meist von Geburt an im Bereich des Blinddarmabgangs oder Dünndarms zu beobachten. Diese sogenannten Meckel-Divertikel sind bis zu einer Entzündung harmlos.
Wie äußern sich beim Menschen Symptome für eine mögliche Entzündung von Divertikeln?
Über 90 Prozent nisten sich im vorletzten Dickdarm-Abschnitt linksseitig ein. Deshalb klagt der Patient in diesen Fällen auch vermehrt über Schmerzen im linken Unterbauch. Natürlich können sie dennoch ausstrahlen. Weitere individuelle Indizien können Fieber, Verstopfung, starke Blähungen, Durchfall oder Blut- bzw. Schleiminhalte im Stuhl sein. Oft reduzieren sich die unangenehmen Anzeichen nach Stuhlgang oder Ablassen von Luft.
Klagt ein Patient über die eben aufgeführten Symptome, so bleibt ihm der Arztgang nicht erspart. Denn Selbstdiagnose ist ein Ding der Unmöglichkeit. Der Fachmann klärt je nach Ausmaß und Krankheit das Rätsel mit Hilfe von Blutuntersuchungen, Ultraschall oder Computertomografie auf. Sollte sich der Befund der Divertikulitis bewahrheiten, so können weitere Behandlungen eingeleitet werden. Häufig helfen Umstellung der Ernährung oder Medikamente weiter. Notfalls gibt es zum chirurgischen Eingriff keine Alternativen. Wie in vielen anderen Bereichen sind eine ausgewogene Ernährung sowie Bewegung wirksame prophylaktische Maßnahmen.