Heute wollen wir Ihnen eine Art der Lektüre ans Herz legen, wie sie uns besonders gut gefällt: Das Essen, die Verdauung – der Darm von einer ganz unvoreingenommenen, positiven Seite. Charmant zu lesen und einfach zu verstehen bringt Mary Roach eine neue Sichtweise ins Verdauungsgeschehen.

Ein Buchtipp der Besonderen Art: „Schluck. Auf Entdeckungsreise durch unseren Verdauungstrakt.“ ist ein wahrer Glücksgriff für die, die sich mal mit einem ganz anderen Schmöcker befassen wollen. Für  14 Euro schildert „Amerikas witzigste Wissenschaftsautorin“ auf knapp 400 Seiten den ganzen Weg unserer Lebensmittel – vom Schmecken bis zum Ausscheiden. Was Kuchen, Bier, Sonntagsbraten und Pizza alles unterwegs erleben wird eingehend erklärt und begründet. Auf allen Zwischenstationen.

Der Darm ganz ungeniert – mit vielen Kuriositäten

Wieso mag der Mensch es, wenn‘s knuspert? Was hat unsere Kultur mit unserem Geschmack zu tun? Kann intensives Kauen die Staatsverschuldung senken? Gibt es verschiedene Arten von Speichel? Kann ein Magen platzen? Hätte Jona seinen Walbauchaufenthalt überleben können? Warum verdaut der Magen sich nicht selbst? Und kann man an Verstopfung sterben? Diese und viele andere, zum Teil absichtlich provokante und abgehobene, Fragen beantwortet die Amerikanerin in ganz lockerem Stil.

Besuche bei Fachleuten, Exkursionen in Tierfutterfabriken und andere Abenteuer würzen das Buch mit Praxis. Kuriose Geschichten rund um den Darm liefern zudem so manche Anekdote zum weiter erzählen. So zum Beispiel die Geschichte des Franzosen, der 1977 bei seiner Polypen-OP aufgrund entflammter Darmwinde explodiert sein soll.

Mary Roaches neuestes Werk folgt auf eine Erfolgsserie anderer wissenschaftlich angegangener Spaßbücher wie „Bonk: Alles über SEX – von der Wissenschaft erforscht“ oder „Was macht der Astronaut, wenn er mal muss?“. Wir finden: Eine ganz ungewöhnliche Herangehensweise an die Naturwissenschaften, die auch für „Laien“ sehr bekömmlich ist. Sein Geld vollkommen wert, sehr unterhaltsam und definitiv ein Kauf-Tipp.