Pillen können die Leistung des Gedächtnisses kurzfristig steigern. Um allerdings auf lange Sicht etwas für sein Gehirn zu tun, kommt es auf die richtige Ernährung an. Wie die aussehen sollte, das haben führende Gesundheitsexperten einmal zusammengetragen.

Das so genannte Brainfood ist wortwörtlich in aller Munde. Es soll demnach Essen geben, welches sich positiv auf die Gehirnfunktionen auswirkt. Ein herber Schlag für die Hersteller von Tinkturen, Pillen und und Säften, denn auch sie versprechen Brainfood in gebündelter Form. Doch brauchen wir wirklich spezielle Nahrungsergänzungsmittel oder reicht es aus, sich gesund und ausgewogen zu ernähren? „Weisheit kann man nicht mit Löffeln essen,“ weiß Prof. Barbara Pelcko. Sie ist Präsidentin der Gesellschaft für Neuropädiatrie und hat der Welt Online zum aktuellen Thema ein Interview gegeben. Gemäß Ihrer Meinung reichen spezielle Mittel nicht aus, um das Gedächtnis auf Trab zu bringen. Doch durch die richtige Ernährung kann jeder Mensch durchaus dafür sorgen, dass der eigene Hirnstoffwechsel vernünftig funktioniert.

Gesunde Ernährung liefert die volle Power fürs Gehirn

Ein Fünftel unseres täglichen Bedarfs an Energie wird vom Gehirn benötigt. Bei einem Leistungstief reicht es allerdings nicht aus, schnell ein Stück Traubenzucker zu sich zu nehmen, denn das wirkt nur wenige Minuten. Danach fällt die Energie noch tiefer wieder ab. Besser ist es, sich an einige Grundregeln zur Ernährung zu halten und so dafür Sorge zu tragen, dass erst gar kein Leistungsloch entstehen kann. Was hier wichtig ist, hat Sara Neubauer von der Fachhochschule Kufstein für Welt.de zusammengetragen:

  1. Viel Trinken. Mindestens zwei bis drei Liter ungesüßten Tee, Saftschorle oder Wasser sollten es über den Tag verteilt schon sein. Nur so bekommt das Gehirn ausreichend Sauerstoff und kann richtig arbeiten.
  2. Komplexe Kohlenhydrate zuführen für eine bessere Konzentration. Diese garantieren eine gleichbleibende und vor allem langfristige Versorgung des Gehirn mit Energie. Gute Lieferanten für komplexe Kohlenhydrate sind Vollkornreis, Haferflocken, Vollkornbrot, Kartoffeln, Obst und Gemüse.
  3. Ungesättigte Fettsäuren liefern Power. Omega-3-Fettsäuren wirken sich positiv auf die Nervenzellen aus. Enthalten sind die unter anderem in Pflanzenölen, Nüssen, Trockenfrüchten und Fisch.
  4. Eiweiß sorgt für Informationsfluss im Gehirn. Eiweiße gelten als Botenstoffe des Körpers (Neurotransmitter). Effektive Eiweißquellen sind Milchprodukte, mageres Fleisch und Meeresfrüchte, aber auch Nüsse, Getreide und Hülsenfrüchte.
  5. Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe sind die Signalgeber des Gehirns. Eine große Menge dieser wichtigen Stoffe stecken in erster Linie in Obst und Gemüse, aber auch in Getreide und vielen weiteren Lebensmitteln.

Grundsätzlich sind alle genannten Nährstoffgruppen ohnehin wichtig für den Körper und sollten auf dem täglichen Speiseplan stehen. Sie sind kein langfristiger Leistungsgarant für das Gehirn. Das gibt auch Prof. Plecko auf Welt.de zu bedenken. „Das Gehirn ist kein Organ wie die Leber, das sich etwas auf Vorrat anlegen kann.“ Deshalb ist es umso wichtiger, regelmäßige Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Stehen wichtige Prüfungen an, geben Lebensmittel wie Joghurts oder Bananen einen schnellen Schub, da sie komplexe Kohlenhydrate enthalten die schnell ins Blut gehen und dadurch ihre Wirkung im Gehirn entfalten können.