Wie die Ergebnisse einer internationalen Forschung ergaben, soll es ein körpereigenes Frühwarnsystem geben, das den Darm vor ungebetenen Besuchern warnt. Vergleichbar mit dem Sicherheitspersonal vor dem Eingang einer Veranstaltung. Nun sollen Menschen, die an einer Lebensmittelallergie erkrankt sind, von dieser Erkenntnis profitieren können.

Nicht jeder Mensch verträgt jedes Lebensmittel. Der eine reagiert allergisch auf Weizen, der andere auf Milch. Das liegt daran, dass der Darm durch ein eigenes Abwehrsystem geschützt wird und nur erkannte Substanzen einlässt. Diese Tatsache könnte besonders Lebensmittelallergikern helfen.

Obwohl sich diese Krankheiten immer mehr zu einer Volkskrankheit entwickeln, sind Sie immer noch schwer zu behandeln. So können Erkrankte die Auswirkungen nur durch eine strikte Diät eindämmen, was sich in vielen Fällen als schwierig herausstellt. Gründe für eine Erkrankung gibt es viele. Auch eine veränderte Darmflora wird immer wieder als Ursache genannt. In diesem Bezug scheinen Forscher etwas vielversprechendes herausgefunden zu haben: Mittels Mausversuchen wurde entdeckt, dass der Darm von speziellen Bakterien geschützt wird, welche dafür sorgen, dass nicht zu viele Allergene in die Blutlaufbahn gelangen. Und somit die Person vor einer Lebensmittelallergie schützen.

Nur eine gesunde Darmflora enthält diese sogenannten Clostridia-Bakterien, die sich in der Darmschleimhaut befinden. Bei Lebensmittelallergikern werden die Mikroorganismen des Körpers im Laufe der Zeit durch Einnahme von Antibiotika, fettreicher Ernährung oder Beseitigung gängiger Krankheitserreger beeinflusst und verändert. Auch Geburten per Kaiserschnitt oder Ersatz der Muttermilch durch Milchpulver erhöhen das Risiko der Beeinflussung der Körpersysteme. Durch diese Ursachen sensibilisiert sich die Darmflora was letztlich zu Lebensmittelallergien führen kann.

Durch die Zuführung der Allergene – allergieauslösende Lebensmittelbestandteile – wurde an Mäusen nun die Beeinflussung auf die Darmflora untersucht. Aufgeteilt in zwei Gruppen, lebte der eine Teil der Mäuse unter sterilen Bedingungen, der andere bekam nach der Geburt Antibiotika, um die Darmflora bewusst zu beeinflussen. Im Vergleich zu Mäusen mit normaler Darmflora entwickelten die manipulierten Mäuse eine Vielzahl an Antikörper gegen Erdnuss-Allergene. Dies bestätigt die oben angenommene Theorie. Wurden den Tieren allerdings menschliche Clostridia-Bakterien zugesetzt, verringerte sich die Sensibilität. Diese führen zu größerer Herstellung des Signalstoffs Interleukin-22, wodurch die Durchlässigkeit der Darmschleimhaut abnimmt. Dies führt dazu, dass weniger Allergene in die Blutlaufbahn kommen. Somit könnte man Menschen, die unter einer Lebensmittelvergiftung leiden, nun Clorisridia-Bakterien künstlich zuführen, um dadurch die Probleme zu verkleinern.

Doch bis dies zum Einsatz kommt, wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Weitere Forschungsergebnisse werden nötig sein, bis diese Theorie bestätigt ist, damit den Patienten verlässlich geholfen werden kann.