Der Toilettengang gehört zu den natürlichsten Dingen der Welt. Trotzdem gilt der Stuhlgang in der modernen Gesellschaft als Tabu-Thema. Doch warum eigentlich diese Abwehrhaltung? Inzwischen haben es sich einige Leute zur Aufgabe gemacht, mit diesem Tabuthema aufzuräumen. So auch einige Japaner, die eine Interessante Ausstellung ins Leben gerufen haben.
Aktuell befasst sich eine Galerie im Nationalmuseum von Japans Hauptstadt mit dem Thema rund um den Toilettengang. Das „kleine und große Geschäft“ wird vom stillen Örtchen, über das Abwasser-System bis hin zu den Kläranlagen verfolgt. Die Besucher sind in jeder dieser Phasen hautnah dabei. Was im Normalfall versteckt „abläuft“ (im wahrsten Sinne des Wortes), wird hier plastisch dargestellt. Die Ausstellungsmacherin erhofft sich dadurch, dass das Bewusstsein für ein eher nicht salonfähiges Thema geschärft wird.
Die Ausstellung startet chronologisch mit dem menschlichen Kot. Dessen Zusammensetzung und Inhaltsstoffe werden kommuniziert. Klo ist nicht gleich Klo. In einer weiteren Rubrik werden verschiedenste Toilettenversionen präsentiert. Andere Länder, andere Sitten. In einem weiteren Bereich können sich die Interessenten über verschiedenste Kulturen rund ums stille Örtchen ein Bild machen.
Bei Besuchern, welche die Ausstellung bereits durchliefen, hinterließ sie bleibende Eindrücke. Es sei interessant zu beobachten, wie sich die unreinen Abfallstoffe auf dem Weg zur Kläranlage verändern. Man habe das Gefühl, dass sich die Sekrete Zug für Zug säubern. Ein anderer meinte, dass die Gelegenheit einmalig sei. Wann habe man schon die Möglichkeit, in die Kanalisation einzusteigen? Der Aussteller dachte sich als Knallbonbon zum Schluss noch was Originelles aus. Ein Toilettenchor bedankt und verabschiedet sich von den Gästen.